Die Ärztegemeinschaft –
Ärztehaus An der Marienkirche Neubrandenburg

Seit dem 8. Dezember 1962 gibt es die Poliklinik Neubrandenburg, das heutige Ärztehaus An der Marienkirche. Das „Modell Poliklinik“ war 1946 von Ärzten in Sachsen-Anhalt entworfen und später durch den Befehl Nr. 272 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland für die Sowjetische Besatzungszone etabliert worden. Für 2,2 Millionen Euro wurde ab 1957 ein Gebäude errichtet, das wesentlich zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Neubrandenburg mit seinen damals zirka 35 000 Einwohnern und der Umgebung beitrug. Gleichzeitig verbesserten sich die Arbeitsbedingungen für Ärzte und Schwestern.

1962 nahmen zunächst sechs Ärzte und sieben Zahnärzte sowie einige Ärzte in Ausbildung die Arbeit in der neuen Poliklinik auf, die in den Folgejahren um Außenstellen in den Stadtteilen von Neubrandenburg erweitert wurde. Mit der Einweihung des Bezirkskrankenhauses wurde die Poliklinik zur Bezirkspoliklinik.

Mit der politischen Wende 1989/90 und der Wiedervereinigung stellte sich auch in der Poliklinik die Frage: Wie geht es weiter? Es ist den damals hier tätigen 25 Ärzten ebenso zu danken wie dem damaligen Oberbürgermeister, dass es heute hier ein funktionierendes Ärztehaus gibt. Die technische Ausstattung war, gemessen an den sich eröffnenden Möglichkeiten, bescheiden. Als zentrale Aufgabe blieb, die gesundheitliche Betreuung der Bevölkerung weiter sicherzustellen.

1992 wurde das Gebäude von der Stadt an die Ärztegemeinschaft verkauft und bis 1996 saniert und umgebaut. In diesen Jahren sind etwa 5,1 Millionen Euro in den Um- und Ausbau investiert worden. 1997 wurde das ambulanten OP-Zentrum eröffnet. Bislang nur stationär erbrachte Operationsleistungen fanden Einzug in die Ambulanz. Patienten können seitdem von dem Arzt operiert werden, der sie zuvor auch schon betreut hat. Und sie sind am Abend des OP-Tages wieder in ihrer familiären Umgebung.

Heute sind im Ärztehaus An der Marienkirche 42 Ärzte und eine Zahnärztin niedergelassen. Zur Ärztegemeinschaft gehören darüber hinaus Ärzte aus Neubrandenburg sowie eine Zweigpraxis in der Oststadt. Die genutzte Fläche ist um über 2000 Quadratmeter erweitert worden. Es sind neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten etabliert: von der Einführung der „Schlüssellochchirurgie“ über viele Medizingeräte bis zu modernster Schnittbilddiagnostik wie Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Das Modell „Ärztehaus“ wird heute wieder anerkannt und gefördert und ist ein wichtiger Baustein für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Aus dem Vermächtnis der Poliklinik haben wir einen zukunftsorientierten Unternehmensverbund gestaltet.